Zeitenwende und Grüne Transformation: Mut oder Wahnsinn?
Referent: Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Günther Felßner
Die Veranstaltung findet im Forum des Fachzentrums für Energie & Landtechnik, Seckendorffstraße 2, 91746 Weidenbach-Triesdorf statt. Zur Wegbeschreibung
Bioenergie stellt die älteste Form der Nutzung erneuerbarer Energien dar. Bioenergie dominiert einerseits noch heute weltweit und auch in Deutschland die Endenergiebereitstellung in den drei Sektoren (Wärme, Strom und Mobilität), andererseits ist Biomasse (v.a. Holz) einer der wichtigsten Roh- und Werkstoffe. Die Biomasse kann somit - bei einer nachhaltigen und kaskadierenden Nutzung - universell verwendet werden. Biomasse (CHO-haltige Materie) kann durch biologische, themochemische und physikalische Konversionsprozesse in Sekundär-Produkte (Energieträger, Roh-/ Wertstoffe) umgewandelt werden. Neben dem großen Vorteil der Lagerfähigkeit der Biomasse (Zwischenspeicherung) unterliegt diese jedoch auch der Flächenkonkurrenz zu anderen Nutzungen (Rohstoff, Werkstoff, Futter-/ Nahrungsmittel, Photovoltaik-Freiflächenanlagen, Stilllegungsflächen, etc.); damit ist das Potential der Anbau-Bioenergie (Energiepflanzen, Waldbewirtschaftung) begrenzt, während die Nutzung von organischen Reststoffen (Biotonne, Viehhaltung, Walddurchforstung, Schadholz, Klärschlamm, etc.) weiter ausgebaut werden sollte. Obwohl Bioenergie (incl. biogener Abfälle) lt. der FNR-Darstellung (Stand 2023 / Abb. 162) 10,9% des Primärenergieverbrauchs in Deutschland bereitstellt, wird die aktuelle und auch die mittelfristige Bedeutung der Biomasse als Energieträger von vielen Seiten nicht oder sogar überwiegend negativ gesehen; ein Beispiel dafür ist das vorhandene Potential von hochflexiblen Post-EEG-Biogasanlagen als Brückentechnologie für die dezentrale Strombreitstellung der Residuallast (Regelenergie bzw. Stromproduktion in Zeiten von Dunkelflauten). Aus betriebswirtschaftlicher und v.a. volkswirtschaftlicher Sicht sind von der Politik die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass der Weiterbetrieb von solchen Bestandsanlagen ermöglicht wird und diese nicht durch die Nutzung oder sogar den Neubau von fossilen Kraftwerken ersetzt werden, was den Klimaschutzzielen komplett entgegenlaufen würde.
Referent: Prof. Dr.-Ing. Ralph Schaidhauf, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Programm:
9.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung
Fritz Gronauer-Weddige, HLS–Technikerschule Triesdorf
9.10 Uhr Hochwasser und Dürre die selbstgemachte Katastrophe - Welche Potentiale haben wir vor Ort?
Prof. Dr. Karl Auerswald (ehem. TUM, LFL, HSWT Lehrauftrag „Climate Change Management“)
11.00 Uhr Pause
11.15 Uhr Die Initiative boden:ständig
Gemeinsam zu mehr Erosions- und Gewässerschutz und Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts
Manfred Winhart, Amt für ländliche Entwicklung Mitttelfranken
11.45 Uhr Praktiker berichten: Umsetzung von boden:ständig in die Praxis am Beispiel Obernzenn
Michael Wittigschlager, Hechelbach und Thorsten Sturm, Esbach
Ende der Veranstaltung gegen 12.30 Uhr
Veranstaltungsort: Altes Reithaus in Triesdorf, 91746 Weidenbach
Die Preis- und Absatzdynamik auf dem Landtechnikmarkt war in den letzten vier Jahren außergewöhnlich und hält bis heute an. Bedingt durch verschiedene externe Faktoren waren kontinuierliche Preissteigerungen zu verzeichnen. In Verbindung mit ebenfalls deutlich gestiegenen Reparatur- und Kapitalkosten sehen sich Landwirte und Lohnunternehmen mit einer „Explosion“ der Maschinenkosten konfrontiert die kaum zu kompensieren ist. Georg Schauer (LLA) und Prof. Dr. Michael Tröster (HSWT) blicken gemeinsam auf dieses Spannungsfeld.
Referenten: Prof. Dr. Michael Tröster (HSWT), Georg Schauer (LLA)
Herstellerinnen und Hersteller bewerben seit Längerem Reinigungsmittel mit probiotischen Bakterien oder effektiven Mikroorganismen als besonders wirksam. Doch stellen diese Reinigungsmittel tatsächlich eine sinnvolle Alternative zu konventionellen Produkten dar?
Das Kompetenzzentrum Hauswirtschaft (KoHW) beleuchtet in diesem Vortrag die aktuelle Studienlage und gibt einen Überblick über die Vor- und Nachteile probiotischer Reinigungsmittel sowie effektiver Mikroorgansimen.
Referentin: Edith Sichtar, Kompetenzzentrum Hauswirtschaft Triesdorf
Eine Vielzahl unserer Kulturpflanzen sind insektenbestäubt. Um das volle ökonomische Potential der Ökosystemleistung Bestäubung ausschöpfen zu können, ist ein kontinuierliches, vernetztes und vielfältiges Nahrungsangebot notwendig. Wildbienen leisten einen signifikanten Beitrag zur Bestäubung. Da viele Wildbienenarten deutlich weniger als 200 m Distanz auf der Nahrungssuche überbrücken, ist einerseits ein Angebot in der Fläche mit einer Mindestdichte nötig und andererseits eine Verbindung z.B. der Grünlandparzellen über blühende Wegränder. Anhand einer 14-täglichen Erfassung des Blütenangebots in den Untersuchungsgebieten (z.B. in Triesdorf) wird im Projekt APART die Kontinuität und die Vernetzung des Blütenangebotes in der Agrarlandschaft analysiert. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Linienstrukturen (Wegränder etc.) von sehr großer Bedeutung für die Vernetzung sind.
Referenten: Larsia Irlbeck (B. Eng., Wissenschaftl. Mitarbeiterin HSWT), Prof. Dr. Michael Rudner (HSWT)
Veranstaltungsort Präsenz: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Campus Triesdorf, Gebäude E, Raum E.003, Steingruberstraße 1a, 91746 Weidenbach
Die öffentlichen Entwicklungsleistungen (ODA) und die sonstigen öffentlichen und privaten Leistungen zugunsten von Entwicklungsländern der Bundesrepublik Deutschland beliefen sich 2022 auf 52,7 Milliarden Euro. Das ist mehr als das achtfache des aktuellen Etats des Bundeslandwirtschafts-ministeriums. In den Medien taucht dieses Thema meist nur polemisch („Radwege in Peru“) auf, oder wenn Spenden gesammelt werden sollen. Was passiert mit diesem Geld? Funktioniert Entwicklungshilfe? Welche Ziele verfolgen Staaten mit der Entwicklungshilfe? Ist „Entwicklungshelfer“ ein Berufsbild für Triesdorfer Absolventen?
In diesem Vortrag sollen die nationalen und internationalen politischen Ziele von Entwicklungspolitik erläutert und eingeordnet werden und der Erfolg und Misserfolg von Entwicklungshilfe am Beispiel des westafrikanischen Landes Togo kritisch beleuchtet werden. Der Referent ist ehrenamtlich seit 35 Jahren in der Entwicklungshilfe in Togo tätig, die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Landwirtschaft, Aufforstung, Wasser & Ernährung, Bildung, Ausbildung und Gesundheit. Der privat finanzierte Verein hinter dem Referenten baut jedes Jahr mehrere Schulen, unterhält ein Ausbildungszentrum in dem junge Togoer nach dem deutschen Dualen System in verschiedenen Handwerksberufen ausgebildet werden, leitet und finanziert Aufforstungs- und Erosionsschutzmaßnahmen und soziale Projekte. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter sind seit 30 Jahren mehrmals jährlich in Westafrika und berichten aus der Praxis.
Referent: Markus Weber, stellv. Vorstand Hilfe für Togo e.V.